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Messenger-Service

Die folgende Seite gibt einen kurzen Überblick über die Funktionalitäten und Komponeten des Messenger-Service und beschreibt die Unterschiede des Messenger-Service für die unterschiedlichen Produktausprägungen des TI-Messengers. Details sind den Spezifikationen auf den gemspec Pages der gematik zu entnehmen.

1. Überblick

Der Messenger-Service ist eine Teilkomponente des TI-M Fachdienstes und wird für Organisationen des Gesundheitswesens (z. B. Arztpraxis, Krankenhaus, Krankenkasse, Apotheke, Verband, Kostenträger etc.) bereitgestellt. Der Messenger-Service besteht aus einem Matrix-Homeserver (basierend auf dem Matrix-Protokoll) und einem Messenger-Proxy. Dieser stellt sicher, dass eine Kommunikation mit anderen Messenger-Services, als Teil des TI-M Dienstes, nur innerhalb der gemeinsamen TI-Föderation erfolgt. Der Matrix-Homeserver basiert auf dem offenen Kommunikationsprotokoll Matrix. Welche Schnittstellen der Messenger-Service nutzt und anbietet ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

API Messenger Service

1.1. Authentifizierungsverfahren

Messenger-Services können den Akteuren unterschiedliche Authentifizierungsverfahren anbieten. Dabei können diverse Authentifizierungsmechanismen durch eine Organisation für Ihre Akteure bereitgestellt werden. Die Organisation und der von ihr gewählte TI-Messenger-Anbieter vereinbaren das zur Anwendung kommende Authentifizierungsverfahren bilateral und stimmen sich über die technische Realisierung der dafür notwendigen Anbindung ab.

2. Messenger-Proxy

Der Messenger-Proxy agiert neben der Funktion als Proxy zur Weiterleitung aller Server-Server-API- und Client-Server-API-Aufrufe an den Matrix-Homeserver als Kontrollinstanz zur Prüfung der für die Kommunikation notwendigen Rechte. Hierfür muss der Messenger-Proxy für alle Server-Server- und Client-Server-API-Endpunkte genutzt werden und ist für die Regelung der gemäß Matrix Client-Server-API und Matrix-Server-Server-API geltenden Aufrufe zuständig.

2.1. Client-Server Prüfungen

Der Messenger-Proxy als Prüfinstanz aller eingehenden, sowie ausgehenden Anfragen zum Matrix-Homeserver ist für die Regelung der gemäß Matrix-Client-Server-API und Matrix-Server-Server-API geltenden Aufrufe zuständig. Daher ist es erforderlich, dass der Messenger-Proxy für jeden Messenger-Service als Forward- sowie Reverse-Proxy bereitgestellt wird. Die folgende Abbildung verdeutlicht die beide gerade skizzierten Funktionsweisen.

Pruefungen Messenger Proxy

Bei Aufruf der Client-Server-API durch einen TI-Messenger-Client aus dem Internet fungiert der Messenger-Proxy als Reverse-Proxy. Beim Aufruf der Server-Server-API im Rahmen einer Server-To-Server Kommunikation fungiert der Messenger-Proxy als Forward-, sowie als Reverse-Proxy.

Die folgenden Prüfungen sind durch den Messenger-Proxy durchzuführen: - Der Messenger-Proxy muss sicherstellen, dass beim Anlegen eines Raumes das Attribut invite mit maximal einer MXID befüllt ist. - Bei jedem Invite-Event muss der Messenger-Proxy prüfen, ob die in der Anfrage enthaltenen Matrix-Domains zur TI-Föderation gehören. - Der Messenger-Proxy muss bei eingehender Kommunikation auf die Medien-Endpunkte die Pfadkomponente {serverName} auf Föderationszugehörigkeit prüfen

2.2. Server-Server Prüfungen

In der Funktion als Server-Server Proxy prüft der Messenger-Proxy alle ausgehenden sowie eingehenden Events. Damit fungiert der Server-Server Proxy sowohl als Forward als auch als Reverse-Proxy. Die folgenden Prüfungen sind durch den Messenger-Proxy durchzuführen: - Bei jedem Event muss der Messenger-Proxy die Föderationszugehörigkeit der im Event enthaltenen Matrix-Domains prüfen. - Ist auf einem eingehenden Request, im Authorization-Header das Attribut origin gesetzt, so muss der Messenger-Proxy den enthaltenen Servernamen auf Föderationszugehörigkeit prüfen. - Ist auf einem ausgehenden Request, im Authorization-Header das Attribut destination gesetzt, so muss der Messenger-Proxy den enthaltenen Servernamen auf Föderationszugehörigkeit prüfen. - Der Messenger-Proxy muss bei ausgehender Kommunikation zum Endpunkt /.well-known/matrix/server den im Host-Header enthaltenen Servernamen auf Föderationszugehörigkeit prüfen. - Der Messenger-Proxy muss bei ausgehender Kommunikation auf die Medien-Endpunkte die Pfadkomponente {serverName} auf Föderationszugehörigkeit prüfen

2.3. HTTPS-Forwarding

Die Kommunikation des Matrix-Homeservers in das Internet muss immer über den eigenen Messenger-Proxy (in der Funktion als Forward-Proxy) erfolgen.

2.3.1. Ausnahmeregeln definieren

Für bestimmte Funktionalitäten ist es notwendig, dass Anfragen nicht durch die Berechtigungsprüfung des Messenger-Proxys abgelehnt werden. So muss eine Anfrage des VZD-FHIR-Directory an die .well-known Datei erlaubt sein, um einen eigenen Port für Anfragen des VZD-FHIR-Directoy zu hinterlegen, um später über diesen Port den /_matrix/federation/v1/openid/userinfo-Endpunkt aufzurufen. Hierzu muss der Messenger-Proxy ebenfalls den Zugriff erlauben, damit das VZD-FHIR-Directory einen Matrix-OpenID-Token prüfen lassen kann.

2.3.2. Abruf und Signaturprüfung der Föderationsliste

Eine aktuelle Version der Föderationsliste wird vom Messenger-Proxy über die Schnittstelle I_internVerification abgerufen. Der Abruf erfolgt entweder zyklisch über ein vom Anbieter definiertes Intervall oder im Rahmen der Föderationsprüfung, wenn eine Domain in der aktuell vorliegenden Liste nicht enthalten ist. Der Messenger-Proxy muss sicherstellen, dass die vom Registrierungs-Dienst bereitgestellte Föderationsliste valide ist. Hierzu muss der Messenger-Proxy die Signatur der Föderationsliste unter Verwendung des mitgelieferten Signaturzertifikates (x5c-Header) überprüfen.

2.3.3. logische Mandantentrennung

Werden durch einen Anbieter eines TI-Messenger-Fachdienstes mehrere Matrix-Domains in einem gemeinsamen Messenger-Service betrieben, so muss die logische Trennung der Matrix-Domains sichergestellt werden. Die Art der Umsetzung bleibt dem Hersteller eines TI-Messenger-Fachdienstes überlassen.

💡
Empfehlung der gematik ist eine Mandantentrennung über seperate Messenger-Services, die jeweils eine eigene Domain verwalten, zu realisieren.

Eine mögliche Umsetzung wäre die Mandantentrennung über einen Matrix-Server zu realisieren, der mehrere Domains unterstützt. Diese Funktionalität wird aktuell von keinem Matrix-Server angeboten.

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Bei einer logischen Mandantentrennung muss sichergestellt werden, dass die Prüfung der Föderationszugehörigkeit (Zuordnung SM(C)-B zu Domain) sichergestellt ist und jeder mandantenübergreifende Zugriff verhindert wird.

3. Matrix-Homeserver

Der Matrix-Homeserver ist die zentrale Komponente für die Kommunikation zwischen den Akteuren und stellt den TI-M Clients die in der Matrix Spezifikation definierten Endpunkte zur Verfügung. Der Matrix-Homeserver verwaltet die Akteure selbst oder bietet eine Schnittstelle für einen externen Identity Provider an, um das Authentifizierungsverfahren der Organisation nachnutzen zu können.

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Als Referenz für einen Homeserver wird die synapse Referenzimplementierung empfohlen.

3.1. Matrix-Version

Der Matrix-Homeserver muss die

  • Client-Server API

  • Server-Server API

  • Matrix Appendices

in der Version 1.11 der Matrix-Spezifikation unterstützen.

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Von der gematik wurden Anpassungen an der 1.11 Spezifikation vorgenommen, die den Spezifikationen auf den gemspec Pages der gematik zu entnehmen sind.
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Die momentan in der Zulassung referenzierte Version 1.3 der Matrix-Spezifikation wird als deprecated gesetzt und ein zeitnaher Umstieg allen Zulassungsnehmern empfohlen.

TI-M Pro Besonderheiten

1. Auflösen der IK-Nummer zu einer Domain

Damit ein Akteur in der Rolle User den TI-M Client Pro nutzen kann, um die MXID mit Hilfe von vorliegenden Stammdaten (KVNR und IK-Nummer) zu generieren, ist es notwendig eine Schnittstelle zu schaffen, die Auskunft über die Domain liefert, auf der Versicherte mit einer bestimmten IK-Nummer ihren Account haben.

Des Weiteren muss der TI-M Client Pro in der Lage sein zu bestimmen ob eine MXID zu einem TI-M ePA Fachdienst für Versicherte gehört damit das Berechtigungskonzept clientseitig durchgesetzt werden kann. Hierfür bedarf es einer Schnittstelle mittels welcher festgestellt werden kann ob ein Matrix Servername einen Versichertenserver darstellt.

Um diese Auflösung zu ermöglichen wurde die API TiMessengerInformation geschaffen.

TI-M ePA Besonderheiten

1. Authentifizierungsverfahren

Der Messenger-Service muss für die Authentifizierung der Akteure in der Rolle Versicherter an den sektoralen IDP angeschlossen werden. Hierfür ist es notwendig, dass der TI-Messenger Service für ePA für die Registrierung eines neuen Accounts und für das Login eines Akteurs in der Rolle Versicherter den OIDC authorization code flow mit pushed authorization requests am sektoralen IDP unterstützt.

2. Unterbindung der Versichertenkommunikation

Ein TI-M Messenger-Service ePA soll verhindern, dass ein User in der Rolle Versicherter einen anderen Versicherten einladen kann. Die Prüfung der Einladung ist sowohl an der Client-Server-API, als auch an der Server-Server-API zu realisieren.

3. Ergänzungen/Einschränkungen zur Matrix Spezifikation

  • Der Matrix-Homeserver muss die Anlage öffentlicher Räume durch einen Akteur in der Rolle Versicherter unterbinden.

  • Der TI-M Fachdienst ePA muss Requests zu den Endpunkten für die Profilinformationen mit einer HTTP 403 Response ablehnen, sofern der anfragende Nutzer keine gemeinsamen Räume mit dem angefragten Nutzer hat.

  • Der TI-M Fachdienst ePA darf über die user directory search KEINE Profile von Nutzern ausliefern, die keine gemeinsamen Räume mit dem anfragenden Nutzer haben.

  • Der TI-M Fachdienst ePA muss in regelmäßigen Abständen (konfigurierbares Intervall) lokale Nutzer aus Räumen entfernen, in denen sich nur Versicherte befinden.